Rund 90 Minuten lang würdigten Heiner Schönecke, Buchholz Bürgermeister Wilfried Geiger, Professor Dr. Hubert Meyer (Hauptgeschäftsführer Niedersächsischer Landkreistag), Stades Landrat Michael Roesberg, Erster Kreisrat Rainer Rempe und Uwe Harden die Ära Bordt aus den verschiedensten Blickwinkeln: Joachim Bordt als Politiker, als Chef der Kreisverwaltung, seinen Einsatz für die Städte und Gemeinden, seine Zusammenarbeit mit den Landkreisen der Metropolregion Hamburg und seinen Einsatz in den Gremien des Niedersächsischen Landkreistages. Sie alle zeichneten dabei neben zahlreichen politischen Erfolgen und zukunftsorientiertem Verwaltungshandeln das Bild eines Menschen, der mit Leib und Seele Landrat war. Rainer Rempe hob dabei insbesondere drei persönliche Merkmalen, drei V´s, hervor, die Joachim Bordts Amtsperiode besonders geprägt haben: Vertrauen, Verantwortung und Vergnügen.
Ob im Kreistag, in zahllosen Ausschüssen und Vorstandssitzungen oder in manchmal zähen oder sachlich komplexen Fachdiskussionen: Bordt sei immer für einen Scherz zu haben gewesen: „Du hast einfach die Gabe, mit Deinem Humor und Deinem warmherzigen Wesen diese Runden aufzulockern – und das war manches Mal auch bitter nötig“. Mit seiner offenen Art es sei es dem Landrat häufig gelungen, unterschiedliche Gesprächspartner und gegensätzliche Interessen zusammenzuführen: „Du bist ein Mann des Ausgleichs, der wenn möglich den Konsens sucht und Mitarbeiter und Verhandlungspartner mit diplomatischem Geschick zu gemeinsamen Lösungen führt. Eine Eigenschaft, die Dir vor allem als Landrat zugute kam, weil von diesem Ausgleich der Interessen nicht nur die Belegschaft, sondern auch die Kreistagsfraktionen und die Bürgerinnern und Bürger unseres Landkreises profitiert haben“.
Doch dieser harmonische Ausgleich von Interessen sei nicht um jeden Preis zu haben gewesen, so Rempe: „Du hast Deine Position klar und überzeugend artikuliert, hast Deine Meinung nicht diplomatisch hinterm Berg gehalten, sondern Du zeigst Dich, Du kämpfst mit offenem Visier – und hast als Landrat auch mal ein Machtwort gesprochen, wenn es denn sein musste“. Bordt sei ein Mann, der viel von seinem Gegenüber und seinen Mitarbeitern verlangt, ihnen aber auch immer das nötigen Vertrauen und eigenverantwortlichen Freiraum zur Gestaltung gegeben habe: „Gerade in Zeiten sich wandelnder Ansprüche an moderne Verwaltungen als Dienstleister für unsere Bürgerinnen und Bürger hast Du mit dafür gesorgt, die Eigenverantwortung von Abteilungen, von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu stärken und in der Kreisverwaltung damit eine von Leistungsbereitschaft, Loyalität und Verantwortung geprägte Atmosphäre geschaffen. „Unsere Verantwortung für die Bürger in unserem Landkreis hast du nicht nur selbst vorbildhaft gelebt. Sondern deine Mitarbeitern dazu ermutigt, Tag für Tag Verantwortung für das Handeln der Kreisverwaltung zu übernehmen und ihnen wann immer nötig, auch in der Öffentlichkeit den Rücken gestärkt“, würdigte Rainer Rempe seinen langjährigen Vorgesetzten.
Bordt selbst fiel das Scheiden aus dem Amt sichtlich schwer: „Ich mache keinen Hehl daraus, dass es mir schwer fällt, dieses Amt aufzugeben. Es hat mir großen Spaß gemacht, mich für das Wohl der Bürgerinnen und Bürger dieses schönen Landkreises einzusetzen. Wir haben gemeinsam mit Verwaltung und Kreistag viel erreicht, der Landkreis ist gut aufgestellt und darauf bin ich stolz.“
Er sei jedoch froh und dankbar, dass Amt des Landrats in gute Hände geben zu können. Sein Wunschnachfolger Rainer Rempe werde sein neues Amt hervorragend ausfüllen: „Ich wünsche Dir für diese Aufgabe viel Fortune, einen klaren Kopf, um mit Herz und Verstand die richtigen Entscheidungen zu treffen“, gab der scheidende Landrat seinem Nachfolger mit auf dem Weg.
Nun wird Rainer Rempe (CDU), der am 25. Mai 2014 mit 52,4 Prozent der Stimmen, gewählt worden, in den kommenden acht Jahren Geschicke des Landkreises Harburg bestimmen. Wie immer nach einer Wahl werde es auch diesmal Veränderungen geben. Die Kultur der von seinem Vorgänger gepflegten drei V´s– Vertrauen, Verantwortung und Vergnügen – werde er fortsetzen.
„Ich freue mich sehr, die verantwortungsvolle Aufgabe als Landrat eines so attraktiven und prosperierenden Landkreises nun anzutreten. Ich freue mich auf die neuen Aufgaben und Gestaltungsmöglichkeiten“, so der frischgebackene Landrat.