Für die Samtgemeinde Salzhausen sind stabile Abwassergebühren ein vorrangiges Ziel für die Zukunft. Deshalb entschied sich die Samtgemeinde nach intensiver Beratung und Prüfung für ein Verfahren, das Energie einspart und Betriebskosten senkt. Die Wahl fiel auf die EKO-PLANT Klärschlammvererdung in Schilfbeeten. Vergleichbare Anlagen gibt es in der benachbarten Gemeinde Amelinghausen und weiterhin im Landkreis Harburg in der Samtgemeinde Elbmarsch. Auf der ostfriesischen Nordseeinsel Norderney ist solch eine Anlage seit über 20 Jahren in Betrieb. Insgesamt werden bundesweit über 80 Anlagen erfolgreich betrieben.
Bei der Reinigung von Abwasser entsteht Klärschlamm mit einem hohen Wasseranteil. Die fünf mit Schilf bepflanzten Beete an der Kläranlage Salzhausen nehmen ab sofort kontinuierlich den anfallenden Klärschlamm von rund 21.000 m³ pro Jahr auf. Für die nötige Entwässerung werden natürliche Kräfte genutzt, die auch bei einer Kompostierung wirken. Diese Vorgänge laufen jedoch in großem Maßstab und technisch gesteuert ab. Der flüssige Schlamm verteilt sich in den Beeten und sickert dabei langsam durch die Wurzelschicht, über der die Feststoffanteile zurückgehalten werden. Das abgetrennte Wasser wird wieder der Kläranlage zugeführt und dort nochmals gereinigt. Durch Sonneneinstrahlung und die Verdunstungsleistung des Schilfs wird dieser Entwässerungsvorgang zusätzlich gesteigert. Gleichzeitig versorgt das Schilf die im Bodenkörper lebenden Mikroorganismen mit Sauerstoff, welche die Feststoffanteile zu Klärschlammerde umbauen und dabei auch deren organische Anteile reduzieren. Im Vergleich zu anderen Schlammbehandlungsverfahren wird so eine deutlich verringerte Restmenge erzielt.
Eine Räumung der Anlage ist erst nach einem Zeitraum von acht bis zehn Jahren notwendig. So werden Klärschlammtransporte reduziert und die Verwertungskosten gesenkt.
Mit geringen Kosten und mit flexiblen Verwertungs- und Entsorgungswegen ist Klärschlammvererdung das einzige System, das langfristig Investitions- und Planungssicherheit bietet. Und das zu lukrativen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und vor dem Hintergrund eines sinnvollen ökologischen Gesamtkonzeptes. So kann den politischen Entwicklungen zu Rahmenbedingungen um die Behandlung und Nutzung von Klärschlamm gelassen entgegengesehen werden.